Wie wichtig sind Datenbanken?

Datenbanken umgeben uns, Datenbanken stecken hinter allem, was wir in der Gegenwart sehen, und was irgendwie mit Computern und oder Internet zu tun hat.

Man stelle sich beispielsweise Facebook als eine riesige Datenbank vor, die Namen, Bilder und Redebeiträge speichert und mit Hilfe von Algorithmen miteinander verknüpft. Die „Algorithmen“ sind dabei das Gerüst, die Interaktion des Users hingegen sozusagen das Benzin, das die wechselnden Kontakte und Redebeiträge in den Fokus des Nutzers schiebt.

Oder man stelle sich Amazon als riesige Datenbank vor, die neben den Produkten, deren Preisen und Bildern, auch dynamisch die Interaktion der User speichert, deren Kaufverhalten und Bewertungen nutzt, um selbst als Produkt attraktiver zu werden.

Datenbanken sind sozusagen das Gedächtnis einer immer intelligenter werdenden Computerwelt. Man überlege, wie wichtig das Gedächtnis für das eigene Denken ist, und man wird verstehen, dass es nicht den kleinsten Gedanken geben kann, ohne ein Gedächtnis. Denn jede Vorstellung, jeder Gedanke, ist immer auch der Bezug auf etwas Bekanntes – auf eine „gespeicherte“ Information, auf eine Information die vorher da war.

Datenbanken sind im Computerzeitalter zu einer unabdingbaren Selbstverständlichkeit geworden. Sie sind ein vereinfachtes Abbild der Realität, künstlich geschaffen, um einige Aspekte einer unendlichen Komplexität wiederzugeben.

Komplexität

Im Umgang mit Datenbanken lernen und verstehen wir manches über uns selbst. So, wie wir mit Hilfe sozialer Netzwerke wie z.B. Facebook einiges über die menschliche Kommunikation lernen und erfahren können.

Wir verstehen zum Beispiel, wie einfach erscheinende Sachverhalte aus einer Vielzahl von Beziehungen entstehen, und wie schwierig es manchmal erscheint, das, was man im täglichen Leben ganz normal zu tun gewohnt ist, in die eindeutige Sprache des Computers zu übersetzen. Wir lernen hier auch etwas über die Kommunikationsweise des Menschen, man denke beispielsweise an den Begriff „Echokammer“ in diesem Zusammenhang.

Eine Datenbank in der einfachsten Form ist eine Tabelle. Als relationale Datenbank muss man sich aber eigentlich eine Tabellensammlung denken, deren einzelne Tabellen über eindeutig zuordenbare Identifikationszeichen miteinander verbunden sind. So, wie wir zu den Personen die wir kennen gleichzeitig deren Namen erinnern („abspeichern“), wodurch uns Kommunikation überhaupt erst möglich wird.

Allgegenwart

So, wie die heute wertvollsten und wichtigsten Firmen wie Google, Facebook, SAP, Amazon und viele mehr, ohne Datenbanken nicht vorstellbar sind, sind generell alle Leistungen der modernen Service-Gesellschaft kaum denkbar ohne den Einsatz von Datenbanken.

Beispielsweise wird ein Essen in einem Restaurant begleitet von Eingaben in eine Datenbank, d.h., es wird gespeichert, wer was an welchem Tisch bestellt. Die Küche arbeitet anhand dieser vom Service gelieferten Daten, und die Rechnung wird schließlich anhand dieser Daten erstellt. Diese Daten liefern aber auch Informationen über die nötigen Nachbestellungen an Lebensmitteln, Daten für die Steuerabrechnung des Betriebes, Daten über den Erfolg bestimmter Gerichte, Daten über den Fleiß von Kellnern u.v.m..

Oder man stelle sich einen Hausbau vor – hier wird der Architektenentwurf mit Hilfe von Software gemacht, die aus den Eingaben in eine Datenbank (das Zeichnen der Entwurfsplanung am Computer) in Sekundenschnelle eine Massen- und Mengenberechnung erstellt, so dass man zu jedem Zeitpunkt weiß, wie viel Beton in die Wände eingeht, wie viele Fenster und Türen vorhanden sind, wie groß die Dachfläche ist, etc.. Und, weil in der Datenbank auch Preise für Material und Gewerke hinterlegt sind, kann in Sekundenschnelle eine Kostenschätzung abgegeben werden. Für den eigentlichen Bau ist nunmehr die Ablaufplanung und Bestellplanung wichtig, die wiederum mit Hilfe der Datenbank erzeugt wird. Jede Anfrage bei einem Gewerk, beispielsweise den Dachdeckern oder Klempnern, erfordert eine Ausgabe (Kostenanfrage), der die Daten aus der Datenbank zugrunde liegen. Je detailgenauer die Datenbank programmiert ist, desto größer der Nutzen, desto größer die Zeitersparnis und damit Ersparnis menschlicher Arbeitskraft.  Desto geringer mithin übrigens auch die ansonsten kaum vermeidbaren Irrtümer und Fehler. Denn die menschliche Erfahrung fließt in das Datenbankdesign ein, ein nunmehr festes Gerüst aus Beziehungen und Berechnungsmethoden, auf das unendlich oft zurückgegriffen werden kann.

Oder man stelle sich den Einkauf bei einem Diskounter wie eine Datenbank vor, die im Hintergrund stets „mitrattert“, wenn ein Produkt über den Scanner gezogen wird, wenn die Überwachungskameras in Betrieb sind, wenn der Kunde bezahlt (die Kasse als Datenbank). Das Bestellsystem des Discounters bei den eigenen Lieferanten besteht aus hochkomplexen Datenbanken – hier liegt das wertvolle Software-Know-How, ohne das heute kein moderner Betrieb auskommt.